Wie viele Frauen hatte René (die darum bat, nur ihren zweiten Vornamen zu verwenden), eine Schriftstellerin aus dem Norden von New Jersey, zwei Ehemänner: einen normalen Ehepartner und einen „Arbeitsmann“, einen Mann – interessant, klug, lustig – mit dem sie 9 Stunden am Tag verbrachte. Die Chemie war offensichtlich, aber nichts ist jemals „passiert.“ Oder hat es?
Sie machten sich jeden Morgen auf den Weg zueinander, und ihre Gespräche wurden immer persönlicher. „Ich habe definitiv mit ihm über Dinge gesprochen, über die ich nicht mit meinem Mann gesprochen habe, einschließlich meines Mannes, weil meine Ehe so unglücklich war“, sagt René. Er saß bei Besprechungen etwas zu nahe. Sie gibt zu, dass sie von einer Beziehung geträumt hat.
Hat sie betrogen? Gail Saltz, MD, Associate Professor für Psychiatrie am New York-Presbyterian Hospital / Weill Cornell School of Medicine, sagt: „wahrscheinlich.“
„Viele dieser emotionalen Angelegenheiten gehen in eine sexuelle Angelegenheit über“, sagt Saltz. „Wenn sie es nicht tun, ist es einfach genug, sich selbst zu sagen, dass Sie nichts falsch machen.“
Das Problem, sagt sie, ist, dass die Bindung an diese andere Person die Ehe beeinflusst. „Letztendlich endet es auf die eine oder andere Weise schmerzhaft: Deine Ehe endet, oder du musst diese Person aufgeben.“ Renés Ehe endete schließlich in einer Scheidung, aber das muss dir nicht passieren.
Oft haben Menschen, die sich in emotionale Angelegenheiten einmischen, das Gefühl, dass zu Hause etwas fehlt. „Es gibt ihnen ein gutes Gefühl, sich verstanden zu fühlen, sich erwünscht zu fühlen. Es ist wie Süßigkeiten. Du gehst nach Hause und hast dein Gemüse, und du gehst zur Arbeit und du hast Süßigkeiten.“
Für einige Ehepartner – häufiger Frauen, sagt Saltz – kann es schlimmer sein, von einer emotionalen Affäre zu lernen, als sexuelle Untreue zu entdecken. „Jeder versteht, dass eine sexuelle Handlung nicht unbedingt Zuneigung oder Intimität enthalten muss. Es könnte buchstäblich um eine sexuelle Handlung gehen. Während sich die emotionale Angelegenheit so anfühlt, als ob es viel mehr darum geht, verbunden zu sein, zu lieben oder zu mögen.“