Geschichte der Gestalttherapie

Die Geburt der Gestalttherapie geht auf die Veröffentlichung des Buches „Gestalttherapie. Aufregung und Wachstum in der menschlichen Persönlichkeit“ von F. Perls, R. Hefferline und P. Goodman, 1951. Die Gestalttherapie basiert auf der ganzheitlichen Annahme, dass ein Mensch die untrennbare Einheit seiner körperlichen, geistigen, psychischen und sozialen Aspekte widerspiegelt und dass jeder Einzelne untrennbar mit seiner zwischenmenschlichen und ökologischen Umgebung verwoben ist. Die Gestalttherapie hat psychoanalytische (Freud, Reich, Rank), gestalttheoretische und feldtheoretische (Wertheimer, von Ehrenfels, Koffka, Lewin, Zeigarnik, Goldstein und Gelb), ganzheitliche (Smuts), philosophische (Tillich, Friedlaender, Buber), phänomenologische, zen-buddhistische sowie psychodramatische (Moreno) Einflüsse in ihre Theorie integriert.
In der Gestalttherapie liegt der Fokus auf dem Prozess der Kontaktaufnahme und des Rückzugs mit der menschlichen und ökologischen Umwelt sowie auf der Wahrnehmung dieses Prozesses. Die Gestalttherapie geht davon aus, dass psychische Störungen auf Bedürfnisse, Wünsche, Emotionen und mentale Fixierungen zurückzuführen sind, deren sie sich nicht bewusst sind und die nicht als Kontaktziel hervorgebracht wurden. In der Psychotherapeuten-Patienten-Beziehung werden Störungen der Wahrnehmung und Wahrnehmung, der Kontaktfähigkeit, der Handlungsweisen und der Integration von Erfahrungen im Hier und Jetzt entdeckt und aufgearbeitet. Die therapeutische Beziehung ist ein dialogischer Prozess. Die eigenen störenden Erfahrungen des Patienten (z. b. Blockaden, Fixierungen, blinde Flecken und abgespaltene Aspekte der Persönlichkeit) werden mit Hilfe der unmittelbaren Reaktionen des Therapeuten ins Bewusstsein gerückt. Dies ist eine gegenseitige Anstrengung und sowohl Therapeut als auch Patient sind in die emotionale Resonanz, Reflexion und Durcharbeitung von Prozessen involviert. Diese Begegnung ist präsenzzentriert. Das Hier-und-Jetzt-Prinzip der Gestalttherapie unterstreicht die phänomenologische Ausrichtung unserer psychotherapeutischen Interventionen. Beziehungsblockaden der Vergangenheit werden in der Gegenwart, in der Hier-und-Jetzt-therapeutischen Beziehung mit dem Ziel, eine zuvor erfolglose Intentionalität des Kontakts wiederzuerlangen, nachgespielt. Daher konzentriert sich das Hier-und-Jetzt-Prinzip in der Tat auf den Übergang zwischen dem Jetzt und dem Nächsten, auf die Überlegung, die in der Gegenwart impliziert ist.
Die Gestalttherapie ist experimentell, experimentell und existentiell, und eine beliebige Anzahl von Interventionen, die sich aus diesen drei Prinzipien ergeben, entsprechen unserer Theorie. Bewusstsein, d.h. bewusstsein mit entsprechenden Emotionen sowie das bewusste Ausführen von Handlungen, die früher undenkbar waren, bieten die Art von Heilkraft, die über das bloße kognitive Verständnis hinausgeht. Das therapeutische Experiment spielt eine bedeutende Rolle, denn die einzigartige Art und Weise, wie jemand sein eigenes Experiment im therapeutischen Kontext erstellt, lässt Rückschlüsse auf die Störungen seiner Kontakt- und Wahrnehmungsfunktionen zu. Der Interventionsstil konzentriert sich auf die Verbesserung der Fähigkeiten des Patienten, Kontakt aufzunehmen und sich zurückzuziehen. Die vom Therapeuten verwendeten Techniken variieren je nach seiner Persönlichkeit sowie der des Patienten und seiner bevorzugten Art der Erfahrung. Wir arbeiten mit einer reichen Palette von Interventionen, darunter „Acting in“, Rollenspiele, Experimente mit Körpersprache und Pantomime, Experimente mit Sprache und Stimme sowie die Anwendung verschiedener künstlerischer Methoden wie Malen, Zeichnen, kreatives Schreiben oder Bildhauerei.
Im Allgemeinen entwickelte sich die Gestalttherapie in den Vereinigten Staaten zu einem Westküstenstil (stark auf humanistische Psychologie ausgerichtet) und einem Ostküstenstil (mit starker klinischer Ausrichtung). Der Einfluss der gruppendynamischen Bewegung veränderte die frühen Formen der Gestalttherapie als Einzeltherapiemethode oder Einzeltherapie in der Gruppe. Die Gestalttherapie kehrte in den 1960er Jahren nach Europa zurück, gebracht von „Pionieren“ aus den Staaten und Studenten der frühen Gestalttherapeuten. Als psychotherapeutische Methode ist es für Einzelpersonen, Paare, Familien, Gruppen und Organisationen anwendbar. Es wird auch effektiv in der Supervision und Organisationsentwicklung sowie in der Bildung eingesetzt.
Gestalttherapie Literatur umfasst jetzt Tausende von Büchern und Artikeln. Zu den wichtigsten Zeitschriften gehören: in englischer Sprache die „Gestalt Review“ (seit 1997); „The Gestalt Journal“ (seit 1978), das „British Gestalt Journal“ (seit 1991), das „Australian Gestalt Journal“ (seit 1997), „Studies in Gestalt Therapy“ (seit 1992). Auf Italienisch „Quaderni di Gestalt“ (seit 1985). „Gestalttherapie“ (seit 1987). Auf Französisch „Le Cahiers de Gestalt Therapie“ (seit 1996) und „Gestalt“ (seit 1990). Auf Spanisch „Figura/Fondo“ (seit 1997). In Europa, Die Gestalttherapie wird seitdem von der European Association of Gestalt Therapy vertreten 1985

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