Zweck: Vergleich der präoperativen kontrastfreien Magnetresonanztomographie (MRT) mit arthroskopischen Befunden bei der Diagnose von Labral- und Rotatorenmanschettenrissen.
Methoden: 86 Männer und 60 Frauen im Alter von 21 bis 70 (durchschnittlich 52) Jahren wurden vor arthroskopischen Operationen am Glenohumeralgelenk einer kontrastfreien MRT unterzogen. Scheiben wurden in einer transversalen, parasagittalen und parakoronaren Orientierung hergestellt. Die verwendeten Sequenzen waren T2- und protonengewichtet für die parakoronare Bildgebung, T1- und T2-gewichtet für die transversale und parasagittale Bildgebung und T2-gewichtete Sequenzen mit Fettsuppression und kurzen Tau-Inversionswiederherstellungssequenzen. Die MRT wurde mit dem Chirurgen ausgewertet, um die Interobserver-Verzerrung zu beseitigen. Die arthroskopische Operation wurde von einem einzigen Chirurgen durchgeführt. Wenn ein Labral- oder Rotatorenmanschettenriss festgestellt wurde, wurde die Operation mit Korkenzieherankern durchgeführt.
Ergebnisse: Bei volldicken Rotatorenmanschettenrissen wurden diese bei 76 bzw. 82 Patienten MRT- und arthroskopisch nachgewiesen. Ein solcher MRT-Riss konnte arthroskopisch nicht bestätigt werden. MRT verpasste 4 Subscapularis und 3 Supraspinatus Tränen. Die Sensitivität und Spezifität der MRT bei der Diagnose von Rotatorenmanschettenrissen voller Dicke betrug 0,90 bzw. 0,91. Bei Labralrissen wurden sie bei 16 bzw. 31 Patienten durch MRT und Arthroskopie nachgewiesen. Ein MRT-Nachweis eines vorderen Labralrisses konnte arthroskopisch nicht verifiziert werden. Alle 16 Labralrisse, die durch MRT nachgewiesen wurden, waren Bankart-Typ-I-Tränen (des vorderen Glenoids), mit Ausnahme eines oberen Labralrisses von vorne nach hinten (SLAP-Riss). Alle 13 Ohrfeigenrisse (10 Typ 2 und 3 Typ 3) außer einem konnten nur arthroskopisch gefunden werden. Die Sensitivität und Spezifität der MRT bei der Diagnose von Labralrissen betrug 0,52 bzw. 0,89.
Schlussfolgerung: Die kontrastfreie MRT ist nur für die Diagnose von Rotatorenmanschettenrissen voller Dicke und vorderen Labralrissen zuverlässig. Zur besseren Differenzierung wird eine direkte oder indirekte Kontrastverstärkung empfohlen. Für SLAP Tears ist eine spezielle Scan-Ausrichtung erforderlich.